Tequila: Wie genieße ich den mexikanischen Klassiker am besten?

Tequila, ein Brand, der aus Agaven gewonnen wird, hat seinen Ursprung in der gleichnamigen Stadt in Mexiko. Hier und in einigen anderen Regionen wird die Blaue Weber Agave angebaut, deren Herzen – als Piñas bezeichnet – traditionell von Hand geerntet werden. Doch wie genießt man die National-Sprituose Mexikos und welche Varianten gibt es dabei?

Der Klassiker außerhalb Mexikos: Tequila-Shots

Hierzulande und in vielen anderen Orten außerhalb Mexikos wird Tequila meistens als Shot serviert.

In Deutschland sieht das dazu passende Ritual so aus:

  • Salz auf die Hand streuen und ablecken.
  • Tequila-Shot trinken.
  • In ein Stück Zitrone beißen.

Diese Kombination mit Salz und Zitrone soll den intensiven Geschmack und das Brennen etwas abmildern. Eine Variation gibt es mit Goldenem Tequila: Hier streut man statt Salz etwas Zimt auf die Handfläche und beißt anschließend nicht in eine Zitrone, sondern in eine Orange.

Wer jedoch die traditionelle Trinkweise bevorzugt oder hochwertigen Tequila trinkt und diesen genießen will, verzichtet besser auf den Shot und das übliche Trinkritual. Nach mexikanischer Manier wird Tequila nämlich so getrunken, dass sämtliche Aromen nicht verfälscht werden.

Tequila genießen nach mexikanischer Art

Berühmt für das hochprozentige Getränk ist die Kleinstadt Tequila im mexikanischen Bundesstaat Jalisco. Hier und in allen anderen Regionen Mexikos trinken Einwohner Tequila klassischerweise pur und bei Raumtemperatur. Weder die Gläschen noch das Getränk selbst kommt vorher in den Kühlschrank. Eine Faustregel besagt, dass die Temperatur zwischen 18 °C und 22 °C liegen darf und die Temperatur mit dem Alter des Tequilas sogar steigen sollte.
Damit alle Aroma-Nuancen voll zur Geltung kommen, sind die richtigen Gläser wichtig. Am besten geeignet sind Caballitos: hohe und schlanke Gläser mit einem Fassungsvermögen von vier bis fünf cl.
Wer besonders hochwertigen Tequila serviert, beispielsweise Tequila Añejo, greift besser zu Cognanc-Schwenkern. Diese erlauben es den Aromen, sich frei zu entfalten. Alternativ tut es auch ein hohes Stielglas oder ein hohes, formschönes Schnapsglas.

Wie trinkt man einen hochwertigen Tequila?

Beim Trinken ist zu beachten, dass Tequila in Mexiko keineswegs wie ein Shot heruntergekippt wird. Vielmehr genießen die Einheimischen den Brand in vielen kleinen Schlucken und achten dabei auf die Komposition von

  • Geruch
  • Geschmack am Anfang
  • Geschmack im Abgang
  • Sanftheit und Milde sowie
  • dem fruchtigen Aroma der Agave und der Reifungs-Aromen, die durch das Eichenholz entstehen.

Was ist ein Tequila Añejo

Tequila Añejo ist ein Tequila, der zwischen einem und vier Jahren in  Fässern aus Eichenholz reift. Das sorgt dafür, dass die Reifungs-Aromen besonders zur Geltung kommt und der Tequila allgemein relativ mild schmeckt. Geschmacklich ist er nicht annähernd mit dem „Standard“-Tequila zu vergleichen, den wahrscheinlich jeder noch aus Teenager-Tagen kennt und den man irgendwie (mit oben beschriebenem Ritual) runter gekippt hat!

So genießt man das volle Aroma:

Nur einen kleinen Schluck nehmen, etwa zehn Sekunden lang im Mund umherschwenken und dann erst trinken. Das anfängliche Brennen des Alkohols lässt ab dem nächsten Schluck nach und der Tequila wirkt milder, wodurch sich die verschiedenen Aromen besser ergründen lassen.

Kombinationen: Was passt zum Tequila?

Tequila pur zu trinken ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Kein Problem, denn es gibt ein paar Möglichkeiten, das hochprozentige Nationalgetränk der Mexikaner ein wenig aufzupeppen.

Salz und Zitrone – bei uns der Klassiker zum Tequila – sind in Mexiko in dieser Kombination nicht verbreitet. Hier greifen Tequila-Liebhaber stattdessen zu Limette und Salz, wenn der Brand nicht pur serviert wird. Das Salz landet auch nicht wie bei uns auf der Hand, sondern auf der Limette. In diese beißt man in Mexiko eher zwischendurch, während man den Tequila schluckweise genießt.
Tequila Blanco ist auf Eis eine gute Idee, denn diese macht die Schärfe erträglicher.

In mexikanischen Restaurants setzt man auf die Kombination von Tequila und Sangrita. Letzteres ist ein alkoholfreies Getränk aus Obst und Gemüsesaft (Orange, Tomate, Grenadine, Limette), das mit Chili gewürzt wird. Die beiden Getränke werden, etwa zum Essen, nebeneinander her getrunken und nicht miteinander vermischt. Soll es noch etwas süßer und fruchtiger sein? Dann sind Cocktails mit Tequila vielleicht genau das Richtige.

Cocktails mit Tequila

Wer Mixgetränke oder Cocktails mit Tequila als Zutat mischen möchte, sollte zu Blanco oder Reposado greifen, da diese meist günstiger sind.

Beliebte Cocktails sind die fruchtige, aber starke Tequila Margarita mit Orangenlikör, Limettensaft und Salz oder der Alltime-Klassiker Tequila Sunrise.

Tequila Sunrise ist ein fruchtiger, süßer Mix aus Tequila, Orangen- und Zitronensaft sowie Grenadine. Der Farbverlauf, der sich durch das langsame Aufschütten der Zutaten ergibt, ist namensgebend für den populären Cocktail.

In Mexiko bevorzugen die Bewohner Mixgetränke wie den Charro Negro. Dieser besteht aus Tequila und Eis, Limette und Cola. Auch der Paloma aus Tequila Blanco, Grapefruit-Limo und Eis erfreut sich hier großer Beliebtheit.

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