Glossar – Spirituosen von A bis Z

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In unserem Glossar findet Ihr Informationen zu allen wichtigen Begriffen aus der Spirituosenwelt. Selbstverständlich streben wir an, das Glossar stetig zu erweitern.

A

Abgang

Den Nachgeschmack, der sich nach dem Schluck im Mund hält, nennt der Spirituosenkenner Abgang. Für den Zeitraum, den er andauert, gibt es sogar eine Maßeinheit. Gemessen wird in „Caudalies“ (der Abgang in Sekunden).


Abseihen

Der Begriff Abseihen bezeichnet das Ausgießen einer Cocktail-Mischung aus dem Rührbehälter oder Shaker durch ein Sieb ins Glas. Dadurch werden die groben Elemente wie Fruchtstücke oder Eis getrennt vom Rest getrennt.


Absinth

Absinth (französisch absinthe) ist eine Wermutspirituose, die ihren Namen der lateinischen Bezeichnung des Wermutkrautes, „Artemisia absinthium“, verdankt. Traditionell wird er aus Wermut, Anis, Fenchel und abhängig von der Rezeptur aus einer Zusammenstellung weiterer Kräuter hergestellt.

Kennzeichnend für den Absinth ist seine grüne Farbe, die auch heute noch bei den meisten Marken . Daher nennt man den Absinth auch „die grüne Fee“ (französisch „la fée verte“). Er besitzt einen Alkoholgehalt zwischen 45 und 85 Vol.-%, was ihn den besonders hochprozentigen Spirituosen zuordnet. Für gewöhnlich trinkt man Absinth verdünnt mit Wasser.


Aguardiente

Im spanischen und portugiesischen Sprachraum (dort Aguardente) bezeichnet der Begriff Aguardiente eine Gruppe von Spirituosen zwischen 40 und 45 Vol.-%. Der Name setzt sich zusammen aus „agua“ für Wasser und „ardiente“ für brennend. Es handelt sich um Schnäpse, die mit Hilfe der Destillation aus Getreide, Früchten Wein oder Samen gewonnen werden, z. B. Anis oder Kirschen.

In Kolumbien steht der Ausdruck Aguardiente für eine aus Anis und Zuckerrohr gebrannte Spirituose mit einem Alkoholgehalt von etwa 29 Vol.-%.


Angel’s share

Mit dem Begriff Angel’s share bezeichnet der Whiskybrenner den Anteil des Whiskys, der während der Fasslagerung im Fass verdunstet. Gelegentlich findet man den Begriff auch im Weinbau. Die Höhe des Angel’s shares ist abhängig von Alter und Größe des Fasses, der Umgebungstemperatur und der Luftfeuchtigkeit.

Je nach Luftfeuchtigkeit verdunstet entweder mehr Wasser oder mehr Alkohol. So sorgt das schottische Klima mit seiner feuchten Luft dafür, dass mehr Alkohol verdunstet. Daher verliert der schottische Whisky mit der Zeit an Volumenprozent. Beim amerikanischen Whiskey ist es genau umgekehrt. Trockene Luft führt zu Wasser in den Bourbon Fässern. Daher gewinnt der Whiskey hier in der Regel an Alkoholgehalt.


Aröometer

Das Aröometer ist ein Gerät zum Messen der Dichte und des Gewichts von Flüssigkeiten. In einer Destillerie wird es zur Bestimmung des Alkoholgehalts genutzt. Der Name ist vom griechischen Wort für Maß bzw. Maßstab abgeleitet.


Arrak

Beim Arrak handelt es sich um Spirituosen aus Asien, deren Basis die Melasse des Zuckerrohrs, Palmsaft oder Reis ist. Zu den Arrak-Produzenten gehören u. a. Sri Lanka, Indonesien und Thailand. Auch im nahen Osten kennt und brennt man ihn.

Nach EG existiert keine eindeutige Definition für Arrak. Das liegt in der Tatsache begründet, dass in den verschiedenen Herstellerländern abweichende Traditionen in der Zusammensetzung des Rezepts bestehen.

Arrak gilt als Vorreiter einiger heute über den ganzen Globus verbreiteten Spirituosen wie Vodka oder Rum. Zweifelsohne handelt es sich bei ihm um eine der ältesten Spirituosen der Welt. Erfunden wurde er bereits in der ersten Hälfte des 2. Jahrtausends vor Christus.


ASB

ASB ist die Abkürzung für „American Standard Barrel“ und bezeichnet das am häufigsten genutzte Fassmaß der amerikanischen Bourbon-Industrie. Es fasst etwa 200 Liter und findet oft bei der Lagerung von schottischem und irischen Whiskey Verwendung. Das Volumen orientierte sich ursprünglich an den 225 Litern des Hogshead-Fasses, die man einfach abrundete.


Aufgesetzter

Ein Aufgesetzter, oder auch Angesetzter, ist eine Spirituose, die durch das „Aufsetzen“ von Früchten wie z. B. Kirschen, Schlehen oder Schwarzen Johannisbeeren zusammen mit Zucker und einem Branntwein entsteht.

Als Zucker kommen raffinierter oder weißer Kandiszucker in Frage. Beim Branntwein handelt es sich meist um Korn, Doppelkorn oder Weinbrand. In manchen Fällen nutzt man auch verdünnten Weingeist oder Rum.

Die Praxis des Aufsetzens breitete sich in den 70er-Jahren von Westfalen und dem Niederrhein über das gesamte Bundesgebiet aus. Da in den meisten Haushalten keine Fruchtpresse vorhanden war, entfernte man Stengel und Blätter von den Beeren und verwahrte sie über eine längere Zeit im Alkohol, „setzte sie auf“. Oftmals wurden die Früchte vor dem Konsum gar nicht mehr herausgefiltert.


B

Barrique

Der Begriff Barrique bezeichnet sowohl ein kleines Wein- oder Whiskyfass aus französischer Limousineiche wie auch ein Weinmaß mit einem Inhalt von ca. 225l.  Der Name stammt vom Gaskognischen „Barrica“ und bedeutet im Französischen Fass.

Ursprünglich handelte es sich um ein lediglich zum Transport verwendetes Fass, das beim Export aus Frankreich nach England zum Einsatz kam. Heutzutage nutzt man es auch zum Ausbau von Bieren.

Im Gegensatz zu weingrün gemachten Holzfässern gibt das Barrique Tannine (Gerbstoffe) in den Wein ab. Zudem sind Barrique-Fässer getoastet, sprich durch das Feuer zur Daubenbiegung von innen verbrannt. Dadurch entsteht das charakteristische Vanille-Aroma.


Basis

Mit dem Begriff Basis bezeichnet der Barkeeper die erste Zutat (meist die grundlegende Spirituose) einer Cocktail-Rezeptur. Die Basis kann auch aus mehreren miteinander harmonierenden Spirituosen bestehen. Ergänzt wird das Rezept um den zweiten Teil, genannt Modifier und einen Saft, genannt Flavouring Part.


Bierbrand

Eine ausschließlich durch Destillation von frischem Bier gewonnene Spirituose bezeichnet man als Bierbrand. Das Ergebnis der Destillation muss geschmackliche Merkmale von Bier aufweisen und der Alkoholgehalt sollte mindestens bei 38 Vol.-% – höchstens bei 86 Vol.-% liegen.


Blend

Ein Blend, wie z. B. der Blended Malt oder der Blended Whisky, entsteht durch das Verschneiden von Whiskys. Den Vorgang nennt man blenden. Auch beim Rum gibt es sogenannte Blended Rums, die aus Originalrums verschnitten werden.


Blended Malt

Beim Blended Malt handelt es sich um einen Verschnitt verschiedener Malt Whiskys, die aus unterschiedlichen Brennereien stammen. Die Mischung enthält keine Grain Whiskys, also solche, die einen Weizenanteil besitzen.


Blended Whisky

Beim Blended Whisky handelt es sich um einen Verschnitt von Malt- und Grain Whiskys und nicht wie oft angenommen aus verschiedenen Single Malts.


Blood Tub

In dieses kleine Fass gehen etwa 40 Liter hinein. Ursprünglich war dieser Fasstyp zum Transport von Bier gedacht. Durch seine oval-längliche Form eignete er sich hervorragend zum Transport auf dem Pferderücken. Die Reifung größerer Mengen im Blood Tub ist kaum möglich. Daher nutzt man es hauptsächlich für Spezialabfüllungen.


Botanicals

Neben Wacholder werden zahlreiche andere Kräuter und Pflanzen zur Aromatisierung von Gin verwendet. Diese Ingredienzen bezeichnet der Destillateur als Botanicals. Davon gibt es insgesamt etwa 120. Jeder Hersteller besitzt sein eigenes Rezept.

Eigentlich kann so ziemlich jede Pflanze als Botanical dienen. Die Klassiker sind Muskat, Ingwer oder Orangenschalen, aber auch exotische Aromen wie Saffran, Kümmel, Gurke oder Rose kommen zur Anwendung. Dadurch wird der Gin geschmacklich und der Nase so vielfältig wie kaum eine andere Spirituose.


Bourbon Whiskey

Bourbon Whiskey ist eine Variante des amerikanischen Whiskeys. Das Destillat muss aus einer Getreidemischung mit mindestens 51 % Mais hergestellt werden. Roggen und Gerste sind in dieser Mischung meistens ebenfalls enthalten. Der Whiskey kann aus den gesamten USA kommen, solange man die Richtlinien der Herstellung befolgt. Der Whiskey muss in neuen angekohlten Fässern aus Amerikanischer Weiß-Eiche lagern.


Branntwein

Für alle durch Brennen (Destillation) hergestellten Spirituosen und deren Mischungen mit mehr als 15 Vol.% Alkohol ist die Bezeichnung Branntwein geläufig. Ursprünglich bezog sich der Begriff Branntwein aber auf den „gebrannten Wein“ – heute als Weinbrand geläufig.


Brennbuch

Das Brennbuch ist Kochbuch und Nachhaltewerk des Brennmeisters – es enthält alle wichtigen Informationen zur Herstellung einer bestimmten Spirituose, beginnend bei den Einkaufskriterien für das Obst, wie dessen Sauberkeitsgrad und Zuckergehalt und endend bei der korrekten Brenntemperatur und -dauer. Neben dem Rezept werden oft auch Informationen bzw. das Protokoll zu allen stattfinden Brennchargen festgehalten, wie z. B. Art des Brandes, gebrannte Menge etc.


Butt

Zur Lagerung von Sherry und Portwein verwendet man häufig den Fasstyp „Butt“. Sie bestehen meist aus europäischer Eiche und besitzen ein Fassungsvermögen von ca. 480 Litern. Auch zur Reifung schottischer Whiskys kommen sie zum Einsatz.


C

Calvados

Zur Lagerung von Sherry und Portwein verwendet man häufig den Fasstyp „Butt“. Sie bestehen meist aus europäischer Eiche und besitzen ein Fassungsvermögen von ca. 480 Litern. Auch zur Reifung schottischer Whiskys kommen sie zum Einsatz.


Criadera

Das Wort Criadera stammt aus dem Spanischen und bedeutet „Zucht“. Bei der Herstellung von Brandy und Sherry im Solera-Verfahren bezeichnet der Begriff die Fassreihen, die auf die unterste Reihe, genannt solera („am Boden liegend“), gestapelt sind.


D

Danzinger Goldwasser

Beim Danziger Goldwasser handelt es sich um einen würzig schmeckenden, klaren Likör. Wie der Name bereits vermuten lässt, stammt das ursprüngliche Rezept aus der polnischen Stadt Danzig. Die Herstellung dauerte bis zum zweiten Weltkrieg und wurde dann in Danzig aufgegeben. Die Hardenberg-Wilthen AG in Nörten-Hardenberg legte den Klassiker neu auf. In der hellen Flüssigkeit schwimmen kleine Blattgoldflocken.

Wie kam es zu den Goldflocken im Likör? Möglicherweise sorgten die alchemistischen Gedanken des 17. Jahrhunderts dafür, dass den in dieser Zeit aufkommenden Kräuter- und Gewürzschnäpsen Gold- und Silberblättchen zugegeben wurden. Nach Ansicht der damaligen Medizin verstärkte dies die heilende Wirkung der Getränke.

Eine andere Theorie führt zum Kunsthandwerk des Vergoldens, das in Danzig eine lange Tradition besitzt. Die Vergolder benutzten Alkohol dazu, das Blattgold auf Oberflächen aufzubringen. Irgendwann kam jemand auf die Idee, die glitzernde Flüssigkeit auf Trinkstärke zu verdünnen und mit Gewürzen zu verfeinern. Zu den bis heute üblichen Gewürzen gehören Macis, Lavendel, Kardamom, Koriander, Kümmel, Wacholderbeeren, Zitronenschalen und Zimt.


Dephlegmator

Dephlegmatoren sind beulenförmige Kondensatoren an einer Brennblase. Ihre Aufgabe besteht darin, unerwünschte Teile des verdampfenden Alkohols zurück in den Kessel zu führen. Dies geschieht vor der Begegnung mit dem eigentlichen Kondensator und erhöht die Trennleistung.


Dessertwein

Unter dem Begriff Dessertweine werden Weine zusammengefasst, die sich durch eine starke Süße auszeichnen. Da sie in ihren Herkunftsländern bzw. den Weinregionen zum Dessert gereicht werden, verlieh man ihnen diese Bezeichnung. Umgangssprachlich gebraucht man auch den Begriff Süßwein.

Dessertwein sind sowohl Weine, die „aufgespritet“ (Anreicherung mit Alkohol bei Likörweinen) sind, oder solche, die eine starke Konzentration des in den Weintrauben natürlich enthaltenen Mostzuckers vorweisen.

Der charakteristische Restsüße entsteht entweder durch das Absterben der Weinhefe aufgrund des hohen Alkohol- bzw. Mostzuckergehalts oder dadurch, dass die Gärung durch den Winzer gestoppt wird, bevor der gesamte Zucker zu Alkohol vergoren ist.

Herstellungsverfahren für Dessertwein

Gespriteter Süßwein/Likörwein

Durch Zusatz von 96%igem Alkohol stoppt der Winzer künstlich die Gärung des sehr zuckerreichen Mosts. In manchen Fällen wird auch bereits aufgespriteter, eingedickter Most zugesetzt. Die Hefen sterben ab, wodurch keine Umwandlung von Zucker in Alkohol mehr stattfindet.

Beispiele für den gespriteten Süßwein sind Banyuls, Muscat de Beaumes-de-Venise, Madeira, Málaga, Marsala, Muscat de Beaumes-de-Venise, Rivesaltes,  Portwein oder Sherry.

Konzentrierter Zucker in den Weintrauben

Ein Verfahren ist das Eintrocknen der Tauben an den Rebstöcken mit Hilfe von Edelfäule. Damit bezeichnet man das Auftreten des Grauschimmels auf den reifen Trauben. Vor allem bei deutschen und österreichischen Auslesen, (Trocken-)beerenauslesen sowie Ausbruch (Österreich), Tokajer (Ungarn) oder Sauternes (Frankreich) kommt diese Methode zur Anwendung.

Eine andere Vorgehensweise ist die Austrocknung der geernteten Trauben auf Drahtgittern, Holzgestellen oder Schilfmatten. Dadurch entsteht ein hohes Mostgewicht bzw. ein hoher Zuckergrad. In Italien bezeichnet man die Technik als Passito, in Frankreich Vin de Paille. Beispiele für Sorten, die auf die Trocknung setzen, sind der Vin Santo oder der Reciotos.

Beim Eiswein sorgt das Gefrieren der Trauben am Stock für die Konzentration. Das Verfahren wird auch mittels der Kryoextraktion simuliert. Dabei erzeugt man auf technische Art und Weise Frost innerhalb einer Kühlkammer. Vor allem in Frankreich wird das Verfahren, das in Deutschland rechtlich nicht zulässig ist, jahrgangsbedingt angewendet.


Destillerie

Eine Destille/Destillerie ist die Brennerei – der Produktionsbetrieb für Spirituosen mit den notwendigen Apparaturen um eine Destillation (also den Brennvorgang) durchzuführen. Eine Destillation ist ein thermisches Trennverfahren, um verdampfbare Flüssigkeiten zu gewinnen. Die „einfache Destillation“ durch Erhitzen und Abkühlen beruht auf der Verdampfung und Kondensation flüchtiger Stoffe.


Digestif

Als Gegenstück zum Aperitif trinkt man den Digestif nach einer Mahlzeit – sprachlich abgeleitet ein sogenannter Verdauungsschnaps. (lat. digestio – Verdauung) Üblich sind Spirituosen wie Korn, Doppelkorn, Grappa oder z.B. Obstbrände.


Doppelkorn

Ein Doppelkorn – auch Edelkorn oder Kornbrand genannt – muss im Gegensatz zu einem Korn einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 Vol.% enthalten.


Dram

Der Begriff Dram bezeichnete ursprünglich eine in Großbrittanien geläufige Volumeneinheit. Demnach definierte sich das Dram als ein Achtel einer flüssigen Unze. Der Teelöffel entsprach früher 1,5 Dram. Heutzutage nutzen die Schotten und Engländer das Wort Dram für ein Glas bzw. einen Schluck Whisky.


Durchlaufverfahren

Beim Durchlaufverfahren, auch Perkolation oder Sickellaugung genannt, werden Kräuter und Früchte fortwährend im Perkolator mit einer Mischung aus Alkohol und Wasser übergossen. Ohne zusätzliche Wärme fließt die Flüssigkeit unten aus dem Behältnis und nimmt die extrahierten Stoffe mit. Viele von uns kommen täglich mit einem Beispiel für Perkolation in Berührung – dem Filterkaffee!


E

Edelbrand

Unter der Bezeichnung Edelbrand versteht man in Österreich Schnäpse, die aus vergorenen Maischen bzw. Flüssigkeiten zuckerhaltiger oder verzuckerter stärkehaltiger Rohstoffe unter Beibehaltung des ihnen eigentümlichen Aromas destilliert werden. Wird einem Edelbrand maximal ein Drittel Alkohol landwirtschaftlichen Ursprungs zugesetzt, spricht man von einem Obstschnaps.


Egalisieren

Egalisieren ist ein Begriff aus der Weinbrand-Herstellung. In der Regel lagert Weinbrand für einen Zeitraum von sechs Monaten in Holzfässern und nimmt dabei Geschmacks- und Extraktstoffe auf. Da sich in zwei Fässern die Destillate niemals absolut gleich entwickeln, vermischt man sie nach der Reife in einem Bottich – sie werden egalisiert. Anschließend wird der vermählte Inhalt weiter gelagert.


Eierlikör

Eierlikör ist eine Likörvariante, die aus Alkohol, Eigelb und Zucker gemacht wird. In der Regel begleitet er als Digestif den Kaffee. Sein Alkoholgehalt liegt bei mindestens 14% Vol., bei den meisten Eierlikören bei 20% Vol.. Gerne wird er zur Weihnachtszeit oder zu Ostern getrunken. Der berühmteste Eierlikör ist der der Firma Verpoorten aus Bonn.


Eiszange

Bei der Zubereitung von Longdrinks und Cocktails empfiehlt es sich, eine Eiszange bzw. eine Eisschaufel zu verwenden. Mit diesem praktischen Werkzeug verhinderst Du, dass Verunreinigungen ins Glas gelangen. Zudem schützt es dich vor frostigen Fingern.


F

Fässer

Edelbrände können nicht nur in Edelstahltanks, sondern auch in Holzfässern (Barrique/Eichenfass) reifen. Diese Brände erhalten dadurch ein unverwechselbares Bouquet. Auf schnaps.de verkaufen wir u.a. zwei Hagen Bierbrände, die in einem Holzfass gereift sind.


Feinbrand

Als Feinbrand bezeichnet man den zweiten Brennvorgang, bei dem man den aus dem ersten Brennvorgang gewonnene Rauhbrand erneut destilliert. Durch langsame Temperaturerhöhung kommt es zu drei Abschnitten: Vorlauf, Mittellauf und Nachlauf. Es ist eine Kunst, diese Vorgänge richtig voneinander abzutrennen, damit zb. nicht die Aromastoffe im Vorlauf bereits verloren werden. Der Feinbrand hat einen höheren Alkoholgehalt, als der Rauhbrand.


Feuerzangenbowle

Grundlage für die Feuerzangenbowle ist eine Punsch aus trockenem Rotwein, Obstlikör und Gewürzzutaten wie z. B. Orangenschalen, Nelken, Sternanis oder Zimtstangen.

Diese führt man in einer Schale zusammen, auf die die namensgebende Feuerzange, ein Instrument aus dem Kaminbesteck, gelegt wird. Auf der Feuerzange befindet sich Zucker, der durch Erhitzen schmilzt und in die Mischung darunter hinabtröpfelt.

Die Feuerzangenbowle ist ein Getränk für die kalten Tage des Jahres. Sie wird auf Weihnachtsmärkten in einer bereits fertigen Version verkauft. Für zu Hause lassen sich Sets erwerben, die aus dem Gefäß, der Feuerzange und weiteren Teilen bestehen.


First Fill

Von einem First Fill spricht der Whisky-Experte, wenn ein Whisky in einem Fass gelagert wurde, dass erstmalig befüllt wurde. Der ursprüngliche Verwendungszweck bzw. vorangegangene Füllung sind für diese Bewertung nicht von Bedeutung. Demnach ist auch ein Ex-Sherry- oder Ex-Bourbon-Fass für einen First Fill geeignet. Lagert der Whisky in zuvor vollkommen unbenutzten Fässern, spricht man von einem virgin oak oder new oak.


Flavoured Rum

Beim Flavoured Rum nutzen Rumhersteller zur Aromatisierung ihrer Erzeugnisse Zitrusfrüchte, Beeren oder auch Kokosnuss. Die Zugabe kann zu zwei Zeitpunkten erfolgen: Entweder findet sie direkt im Anschluss an die Destillation oder erst während der Reifephase im Fass statt.

Der Flavoured Rum ist ein Verwandter des Spiced Rum. Jedoch unterscheidet sich letzterer dadurch, dass man für ihn gerne auf den auf den bereits gelagerten, braunen Rum zurückgreift. Für Flavoured Rum verwenden die Hersteller den „Blanco“, weißen, gerade destillierten Rum.


Floaten

Floaten ist ein Fachbegriff aus der Barkeeper-Sprache. Er bezeichnet das Übereinandergießen von Flüssigkeiten zu einzelnen Schichten, die sich nicht vermischen. Dazu ist eine Menge Fingerspitzengefühl erforderlich.


Free Pouring

Das Free Pouring ist eine Herausforderung für den Bartender. Wie der Begriff schon sagt, wird frei mit Flaschen hantiert und gemixt, ohne die Zutaten abzumessen. Das Kreieren eines Cocktails auf diese Art und Weise erfordert viel Fingerspitzengefühl.


G

Gärspund

Der Gärspund ist ein luftdichter Behälter, in dem die Maische für Obstbrände eingelagert wird. Die anaerobe Umgebung, sprich der Ausschluss von Sauerstoff, sorgt für die Erhaltung der Fruchtaromen. Diese gehen verloren, wenn es zu einer Wandlung von Alkohol zu Essigsäure, also einer Essigsäuregärung kommt.


Geist

Für einen Geist – oder genauer für Obstgeiste – muss der Maische Alkohol zugesetzt werden, da die verwendeten Früchte zwar viel Aroma besitzen, aber nicht zuckerhaltig genug zum Vergären sind. Den zerkleinerten, aber nicht vergorenen Früchten gibt man neutralen, hochprozentigen Alkohol zu, welcher die intensiven Aromen aufnimmt. Dieses Frucht-Alkohol-Gemisch wird anschließend destilliert.

In unserem Shop verkaufen wir schmackhafte geistige Getränke wie zB einen Waldhimbeergeist, Orangengeist, Kaffeegeist oder einen Haselnussgeist.


Geistrohr

Das Geistrohr ist ein Teil der Destillationsanlage. Es handelt sich um das Rohr, das den Hut mit dem Kühler verbindet. Seinem Namen wird es durch die Tatsache gerecht, dass der „Geist“ des Destillats, sprich die verstärkten alkoholischen Dämpfe, durch die geneigte Röhre wandert.


Gin

Traditionell ist Gin eine klare, farblose Spirituose auf der Basis von Getreide oder Melasse. Gewürze wie Koriander oder Wacholderbeeren verleihen ihm sein charakteristisches Aroma. Wichtig: Die Aromatisierung erfolgt nicht nachträglich, sondern während der Destillation. Bei der Gin-Herstellung werden insgesamt aber etwa 120 verschiedene Zutaten und Aromen eingesetzt, daher gibt es geschmacklich starke Variationen von Hersteller zu Hersteller. Gin ist ein typischer und beliebter Hauptbestandteil vieler Cocktails.


Goldener Schnaps

Wenn der Schnaps mehrere Jahre in alten Cognac-Fässern oder Barriques aus Eichenholz gelagert wird, bekommt er einen leicht goldenen Schimmer. Außerdem verändern die Geschmacksstoffe, die dabei in den Schnaps über gehen, sein Aroma.


Gorda

Gorda ist ein Fassmaß, das heute fast ausschließlich von amerikanischen Whiskey-Herstellern verwendet wird. Es fasst etwa 700 Liter und dient meist nicht zur Reife des Whiskeys, sondern eher zum Verschnitt verschiedener Whiskeys. Bei der Holzart handelt es sich um amerikanische Eiche.


Grappa

Einen aus Italien oder der italienischen Schweiz stammenden Tresterbrand nennt man Grappa. Siehe auch „Tresterbrand“.


H

Hefebrand

Hefebrand ist ein Schnaps, der aus dem sogenannten „Trub“ oder „Geläger“ destilliert wird. Es handelt sich bei der Grundlage um den Hefesatz, der nach der Gärungsphase von Fruchtmost zurückbleibt.

Der Alkohogehalt muss laut EU-Verordnung zwischen 38% Vol. und stattlichen 86% Vol. liegen. Zudem darf er ausschließlich aus Wein- oder Fruchttrub gewonnen werden. Lediglich Zuckercouleur darf der Brenner zur Farbgebung einsetzen.


Herzstück

Den Mittellauf vom Feinbrand – dem zweiten Brennvorgang – nennt man auch Herzstück. Siehe auch „Feinbrand“. Nur das Herzstück des Brandes wird weiter verwertet und es liegt in der Hand des Brennmeisters (und seinem sensorischen Feingefühl), genau diesen Mittellauf abzupassen.


Hogshead

Das Hogshead ist ein Fasstyp, der u. a. zur Lagerung von Whisky verwendet wird bzw. eine bestimmte Fassgröße. Es besitzt ein Fassungsvermögen von ca. 250 Litern.

Man unterscheidet das Sherry Hogshead, hergestellt aus alten Sherryfässern und das American Standard Barrel, das mit Hilfe zusätzlicher Dauben auf das entsprechende Volumen vergrößert wurde.


I

IBA

IBA ist die Abkürzung für „International Bartenders Association“. Die IBA ist die internationale Dachorganisiation der Barkeeper-Berufsverbände. Etwa 40.000 Barkeeper sind über die Verbände ihres Landes innerhalb der IBA organisiert.

Zu den Aufgaben, die die IBA wahrnimmt, gehört unter anderem die Bewahrung internationaler Standards bei der Zubereitung von Cocktails und das Führen einer Liste offizieller Rezepte.


Intermediate Still

Die Destillation von Whisky erfolgt in Irland und den schottischen Lowlands gleich dreimal. Zwischen der Wash Still und der Spirit Still gibt es noch die Intermediate Still.


J

Jagertee

Die österreichische Spezialität ist ein alkoholhaltiges Heißgetränk, dass aus Inländer-Rum und Schwarztee besteht.

Beim Jagertee, oder auch Jägertee oder Jagatee, handelt es sich um ein Produkt mit geographischer Angabe. Demnach darf es nur in Österreich hergestellt werden und muss zwingend Inländer-Rum enthalten. Produkte von Herstellern, die nicht aus Österreich stammen, verkaufen ihn unter der Bezeichnung Förstertee oder Hüttentee.

Ursprünglich wurde das Getränk von Arbeitern in der Forstwirtschaft im Winter getrunken. Heute erfreut es sich in den Skihütten größter Beliebtheit.


Jigger

Der Jigger  oder Barmaß ist ein Messbecher, der beim Mischen von Cocktails verwendet wird. Mit seiner Hilfe misst man kleine Flüssigkeitsmengen ab. Im deutschsprachigen Raum ist in der Barwelt auch das Verb jiggern als Synonym für das Abmessen der Elemente gebräuchlich. Jiggern stellt den Gegenentwurf zum Freepouring dar, bei dem mithilfe des Ausgießers an der Flasche dosiert wird.


Jimador

Jimador nennt man die mexikanischen Farmer, die sich dem Anbau und der Ernter von Agaven zur Herstellung von Tequila, Mezcal und Sotol widmen. Zur Ernte benutzen sie ein spezielles Werkzeug, das Coa de jima. Hierbei handelt es sich um einen langen Stab mit einer scharfen, runden Schneide an dessen Spitze.


K

Korn

Die typisch deutsche Spirituose „Korn“ ist ein Brand auf Basis von Getreide. Für die Destillation darf nur Maische aus dem vollen Korn (Weizen, Gerste, Hafer, Roggen oder Buchweizen) verwendet werden. Eine einfache Destillation (Rauhbrand) wäre theoretisch ausreichend (zumindest vor dem Gesetz), für gute Qualität spricht aber nur eine Herstellung mit Feinbrand. Der Mindestalkoholgehalt liegt bei 32 % Vol.


L

Lagerung

Nach der Herstellung sollte der Schnaps noch lagern, um geschmacklich die richtige Reife zu erlangen. Glas-, Edelstahl- und Steingutbehälter sind geschmacksneutral und eignen sich besonders für klare Schnäpse und Spirituosen mit leicht flüchtigen Aromen (z.B. Beeren- und Steinobstbrände). Die kunstvollste und edelste Lagerung ist die in einem Holzfass (z.B. Eichenfass). Diese Lagerung ist zwar zeitaufwändiger und kostenintensiver, lohnt sich aber aufgrund mehrerer Effekte (Aromatische Veränderungen und goldene Färbung der Spirituose).

Die Dauer der Lagerung muss man von Destillat zu Destillat individuell bestimmen. Sie ist unter anderem abhängig von dem Alkoholgehalt und den Inhaltsstoffen.


Likör

Der Likör galt Ende des 13. Jahrhunderts noch als Heilmittel. Er wurde nach der Destillation von Pflanzenauszügen mit Honig verfeinert. Heute dient sein Verzehr nicht mehr der Gesundheit, sondern dem Genuss. Liköre sind Spirituosen, welche sich durch eine ausreichend große Zugabe von Zucker auszeichnen (mindestens 100 g Invertzucker pro Liter).

Als Crème bezeichnet man besonders süße Liköre. Kräuterliköre (z.B. Ramazotti oder Löwenthor) werden als Magenbitter gerne zur Erleichterung nach einer üppigen Mahlzeiten konsumiert. Außerdem bilden eine Vielzahl von Likören die Grundlage von leckeren Cocktails.


M

Madeira Drum

Das Madeira Drum ist ein kleines, dickes Fass. Hauptsächlich eingesetzt wird es zur Lagerung von Madeira. Bei der Herstellung von Spirituosen nutzt man es im Finishing-Bereich. So entsteht durch den Aufenthalt im Madeira Drum beispielsweise beim Whisky Sherrynoten, dass allerdings noch eine Spur salziger ist als das klassische Sherry-Aroma. Es fasst etwa 650 Liter.


Maische

Die Rohware, die destilliert werden soll, nennt man Maische. Bei der Herstellung von Obstbränden besteht die Maische aus feinen Obststückchen und dem ausfließenden Most. Dieses Gemisch wird vergoren – Stärke und Zucker werden gelöst und danach gebrannt.


Master Distiller

Es gibt keine genaue Definition, was ein Master Distiller ist. Fest steht nur, dass er eine der wichtigsten Rollen im Betrieb einer Brennerei einnimmt. Selbstverständlich hat er mit dem Brennprozess und der finalen Abstimmung des Produkts zu tun. Dabei ist es nicht immer entscheidend, dass es sich um den ältesten Guru im Unternehmen handelt.

Im Idealfall zeichnen ihn allerdings noch Wissen und Arbeitserfahrung in folgenden Bereichen aus: Chemie, Mikrobiologie, Qualitätsmanagement, Destillationstechnik, Hygiene, Sensorik, Verwaltung und vieles, vieles mehr. Der Master Distiller ist also schlichtweg DIE wichtigste Person im ganzen Betrieb. Als eine der wichtigsten Aufgaben sorgt er dafür, dass das Produkt sich seinen Charakter bei jeder neuen Aufgabe bewahrt.


Mazeration

Bei der Mazeration, oder auch dem Mazerieren, gehen die löslichen Bestandteile eines Körpers auf ein Lösungsmittel, wie z. B. eine Flüssigkeit, über. So werden beispielsweise Früchte in Alkohol eingelegt, damit dieser die Aromen aufnimmt. Das Ergebnis ist das Mazerat, das dann als Grundlage zur Destillation von Gin oder anderen Spirituosen verwendet wird. Findet das Mazerieren unter Erhitzung statt, bezeichnet man diesen Vorgang als Digerieren.


Muser

Vor ihrer Vergärung wandern Beeren sowie Stein- und Kernobst in den Muser. In diesem Gerät werden sie zu Mus, also zu einem Brei, zerkleinert.


N

Nachlauf

Den letzten Abschnitt des Feinbrandes bezeichnet man als Nachlauf. Dieser enthält sogenannte Fuselöle und hat keinen positiven Effekt mehr für den Feinbrand – die Destillation kann beim Erreichen des Nachlaufes abgebrochen werden.


Nachlaufton

Der Nachlaufton ist ein Spirituosenfehler, der sich im Geruch in Form einer modrigen Komponente, der die Fruchtaromen übertüncht, bemerkbar macht. Oftmals bleibt der regelrecht als Gestank zu bezeichnende Duft im leeren Glas zurück. Der Grund für einen Nachlaufton ist die fehlerhafte Abtrennung höhersiedender Elemente während des Destillationsvorgangs.


O

Obstbrand

Bei einem Obstbrand wird aus der vergorenen Fruchtmaische durch Destillation (Brennen) der Schnaps gewonnen. Diese klare Spirituose darf aber nur als Obstbrand bezeichnet werden, wenn ein paar wichtige, gesetzlich vorgeschriebene Voraussetzungen gegeben sind: ein Edelbrand darf nicht „künstlich“ aromatisiert werden und muss Geschmack und Aroma ausschließlich aus der deklarierten Obstsorte beziehen (also z.B. Williamsbirnenbrand oder Kirschwasser).

Zusätzlicher Alkoholbeimischung in Obstbränden verbieten die Vorschriften ebenfalls. Weiterhin ist auch die Verdünnung des Destillats untersagt. Der Mindestalkoholgehalt von 37,5% vol. ist verpflichtend.


P

Patent-Still-Verfahren

Dank dem Patent-Still-Verfahren ist ein kontinuierlicher Brennvorgang in Brennsäulen aus Kupfer möglich. Damit spart man Zeit und Geld.


Pektin

Pektin ist der Klebstoff, der innerhalb der Zellen einer Frucht den Zucker bindet. Für die Herstellung von Obstbränden ist der Gehalt an Pektin insofern von Bedeutung, als das dieser bei Kernobst deutlich höher ausfällt. Eine zwei- bis dreiwöchigen Gärung baut das Pektin langsam. Die Maische wird dadurch dünnflüssig.


Plombe

In einer Verschlussbrennerei sind die Brennkessel verplombt. Die Plombe dient dem Zoll zur Gewährleistung, dass nicht mehr Alkohol, als von der Zähluhr erfasst, die Destillerie verlassen hat.


Port Pipe

Der Fasstyp Port Pipe fasst zwischen 500 und 650 Litern. Es handelt sich um das Fass, das hauptsächlich zur Reifung von Portwein verwendet wird. Es besteht aus europäischem Eichenholz und hat eine langgezogene, dünne Form. Neben dem Einsatz in der Portwein-Produktion dient es auch zum Finishing beim Whisky. Durch die abschließende Lagerung im Port Pipe kommt ein klebrig-süßes Aroma zustande.


Pot Ale

Nach der ersten Destillation bei der Herstellung von Whisky bleibt ein Rückstand in der Wash Still übrig. Diesen gilt es mühsam herauszukratzen. Vermischt mit dem Draff, dem Rückstand aus der Einmaischung, dient das Pot Ale oft als Dünger auf den Felder oder wird als Tierfutter genutzt.


Pot-Still-Verfahren

Im Gegensatz zum Patent-Still-Verfahren wird die Maische hier in einer Brennblase aus Kupfer erhitzt, welche zwischen den einzelnen Brennvorgängen jedes Mal gründlich gereinigt werden muss. Daher ist dieses Verfahren sehr zeitaufwändig und nicht für die Massenproduktion geeignet.


Puncheon

Das Puncheon ist ein Fasstyp und hat ein Fassungsvermögen von ca. 500 Litern. Es gibt zwei Varianten – eine ist länglich und aus europäischer Eiche hergestellt und die andere kurz, breit und aus amerikanischer Eiche gefertigt. Das Puncheon findet man auch unter den Begriffen Firkins und Tertians. Es kommt sowohl zur finalen Veredelung von Whisky wie auch bei der Produktion von Rum und Sherry zum Einsatz.


Q

Quaich

Der Quaich ist ein traditionelles, schottisches Trinkgefäß für Whisky. Es besteht aus einer flachen Schale und zwei Handgriffen. Die Bezeichnung leitet vom gälischen Wort cuach für Becher ab.


Quarter Cask

Das Fass mit der Bezeichnung Quarter Cask ist eigentlich ein Bierfass. Es ist für den Transport auf dem Pferderücken entworfen worden und fasst etwa 50 Liter. Setzt man es zur Reifung von Whisky ein, geht diese schneller vonstatten durch das größere Verhältnis von Oberfläche zu Inhalt. Das berühmteste aktuelle Beispiel ist Quarter Cask-Abfüllung von Laphroaig.


R

Rauhbrand

Das Ergebnis sowie den Vorgang des ersten Abbrennens der Maische nennt man Rauhbrand. Mit dem Rauhbrand trennt der Brenner nichtflüchtige und flüchtige Stoffe.


Rektifikation

Als Rektifikation bezeichnet man die Reinigung des durch die Destillation der Maische gewonnen Rohbranntweins. Dabei werden unerwünschte Geschmacks- und Geruchsstoffe und schädliche Alkoholverbindungen (Aldehyde) entfernt.

Dazu wird der auf 50 Vol% verdünnte Rohbrand im Rektifizierapparat verdampft. Die Alkoholdämpfe strömen durch feingelochte Siebböden, wobei sie sich zum Teil verflüssigen und über Rückfluss-Rohre nach unten zurückfließen. Das Verfahren bezeichnet man als Gegenstrom-Destillation.

Im Oberteil des Rektifizierapparats werden die bis nach oben gelangten Alkoholdämpfe teilweise verflüssigt. Dabei werden die niedrigprozentigen Alkoholdämpfe über den höchsten Siebboden zurückgeführt. Die hochprozentigen Alkoholdämpfe werden im Feinbrandkühler vollständig verflüssigt und in der Feinbrandvorlage aufgefangen.

Nach der Rektifikation liegt der Alkoholgehalt zwischen 95 und 97 Vol%.


Rhum Agricole

Bei lediglich zehn Prozent der produzierten Rums greift der Hersteller auf Zuckerohrsaft anstelle der Melasse des Zuckerrohrs zurück. Diesen besonderen Rum bezeichnet man mit dem französischen Begriff Rhum Agricole.

Der Begriff führt ein wenig in die Irre, da sowohl dem aus der Melasse wie auch dem aus dem Zuckerrohr produzierten Rum die Landwirtschaft zugrunde liegt. Dabei dient er eigentlich nur als Abgrenzung zum Rhum Industriel, bei dem die Melasse des Zuckerrohrs in gewaltigen Mengen aufgekauft und industriell verarbeitet wird. Beim Rhum Agricole bauen die Hersteller selber ihr Zuckerrohr an und verarbeiten es direkt weiter. Daher bleibt der landwirtschaftliche Gedanke hier erhalten.

Allerdings ist nicht jeder aus dem Saft des Zuckerrohrs produzierte Rum gleich ein Rhum Agricole. Nur drei Länder ist offiziell die Herstellung gestattet: Guadeloupe, Martinique und La Réunion. Alle drei gehören zu den französischen Antillen und produzieren nach AOC-Vorschriften (Appellation d’Origine Contrôlée = Geschützte Herkunftsbezeichnung).

Wer einmal einen Rhum Agricole probieren möchte, dem legen wir den Trois Rivières Rum Blanc ans Herz.


Rummager

Der Rummager ist Bestandteil einer Destillationsanlage. Er sorgt dafür, dass die Feststoffe, die sich im Destillat ansammeln, nicht am Boden einer direkt befeuerten Brennblase anbrennen. Es handelt sich um ein mechanisches System aus rotierenden Armen , das die Flüssigkeit permanent in Bewegung hält.


S

Sauvage

Dieser Zusatz bei der Produktbezeichnung findet Verwendung im Zusammenhang mit französischen Obstbränden. Er weist darauf hin, dass es sich beim Ausgangsmaterial um wildgewachsene Früchte handelt.


Schabau

Im Rheinland und auch in Teilen Südwestfalens bezeichnet der Begriff Schabau umgangssprachlich eine hochprozentige Spirituose. Die Kölner pflegen zu sagen: „Schabau määt schlau!“, also Schnaps macht schlau. Entstanden ist das Wort aus dem seit 1650 bekannten „Vinum Sabaudicum“ (Savoyer Wein).


Schlempe

Als Schlempe bezeichnet man den nach der Alkoholdestillation zurückbleibenden Rückstand bestehend aus Kohlenhydraten. Darin enthalten sind alle Stoffe, die der Maische zugeführt wurden. Die genaue Zusammensetzung richtet sich nach dem verwendeten Grundstoff. Die Schlempe wird häufig als Dünge- oder Futtermittel weiter genutzt.


Schnaps

Schnaps ist die eher umgangssprachliche Bezeichnung für Spirituosen. Aus der niederdeutschen Sprache stammend besteht eine Verwandschaft zu dem Wort „schnappen“. Diese Beziehung beruht darauf, dass man Schnaps normalerweise in einem schnellen Schluck aus einem kleinen Glas (Schnapper, Schnabbes, Kurzer) trinken kann.


Schnapsglas

Die Vielfalt der Spirituosen spiegelt sich auch in der großen Asuwahl an Schnapsgläsern wieder, weswegen man hier nicht von „dem einen perfekten Glas“ sprechen kann. Daher sollte man zur bestmöglichen Ansprache der Sensoren in Nase und Mund auf ein passendes Glas für das entsprechende Destillat achten. Einige Brennerein bringen ihr eigenes, zum Destillat passendes Glas auf den Markt. Weit verbeitet ist z.B. das typische Grappaglas (klein, schmal, tulpenform). Wer einen Bourbon Whiskey bestellt, bekommt diesen mit großer Wahrscheinlichkeit in einem Tumbler serviert – gerades Glas mit dickem Boden.


Schroten

Beim Schroten werden Körner zur Verringerung ihrer Größe auf mechanische Weise verkleinert. Ein Beispiel hierfür ist das Zermahlen von Getreide in einer Schrotmühle oder das Granulieren mit Hilfe eines Walzenstuhls. Bei der Herstellung von Whisky wird das Getreide unmittelbar vor der Einmaischung zu Schrot (im englischen Grist) gemahlen.


Schwenker

Beim Schwenker handelt es sich um ein bauchiges Glas, das sich nach oben hin verjüngt. In solchen Gläsern entfaltet sich das Geschmacksbukett, vor allem bei Cognac und Weinbrand, optimal.


Solera-Verfahren

Das Solera-Verfahren nutzen die Hersteller von Brandy, Sherry oder Malaga zur Reifung ihrer Produkte in Fässern. Der Name des Systems stammt vom spanischen Wort solera, was soviel bedeutet wie „am Boden liegend“ und die unterste Fassreihe bezeichnet.

Die Methode sieht vor, dass Eichenholzfässer (spanisch „bota“) mit einem Fassungsvermögen von 520 Litern übereinander gestapelt werden. Aus der untersten Reihe entfernt man etwa ein Drittel des Inhalts. Jüngerer Wein aus den darüber liegenden Reihen (criaderas, spanisch für „Zucht“) füllt den entstandenen Platz. Der Vorgang wiederholt sich, bis die oberste Reihe komplett leer ist.

Während seines Abstiegs und der Vermählung reift der Wein. Daher kann bei den Solera-Produkten keine Altersangabe gemacht werden.

Solera-Verfahren bei anderen Spirituosengattungen

Solera-Verfahren kommen auch bei der Rotwein-Lagerung sowie der von Weinessig und Whisky zur Anwendung. Die Destillerie Glenfiddich verwendet ein Verfahren, das an das Solera-System angelehnt ist. Dabei kommen drei verschiedene Fasstypen zum Einsatz: Ex-Bourbon-Fässer, Ex-Sherry-Fässer und neue Fässer.


Spirituose

Eine Spirituose ist laut aktuellem EU-Recht ein alkoholisches Getränk, welches für den menschlichen Verzehr bestimmt ist, besondere sensorische Eigenschaften aufweist und über einen Alkoholgehalt von mindestens 15% Vol. verfügt. Spirituosen gewinnt man durch Brennen (Destillation) von natürlichen, vergorenen pflanzlichen Erzeugnissen gewonnen.


Spirituosenfehler

Zur Gruppe der Spirituosenfehler gehören Fehler, die bei der Destillation passieren, durch schlechtes Augangsmaterial oder falsche bzw.  zu lange Lagerung bedingt sind. Diese machen sich im Geruch sowie im Geschmack bemerkbar. Manche Fehler verflüchtigen sich mit der Zeit, andere machen die Spirituose schlichtweg ungenießbar.

Zur Gruppe der Spirituosenfehler gehören Fehler, die bei der Destillation passieren, durch schlechtes Augangsmaterial oder falsche bzw.  zu lange Lagerung bedingt sind. Diese machen sich im Geruch sowie im Geschmack bemerkbar. Manche Fehler verflüchtigen sich mit der Zeit, andere machen die Spirituose schlichtweg ungenießbar.


Steeping

Steeping ist einer der Prozessschritte bei der Herstellung von Malt Whisky. Er findet vor dem Mälzvorgang statt. Dabei wird die Gerste eingeweicht, um die Körner schneller zum Keimen anzuregen.

Der Prozess reduziert die Dauer der Keimung von mehreren Wochen in der freien Natur auf 1-2 Tage. Die Gerste wird in großen Behältnissen dreifach eingetaucht. Der Wassergehalt steigt dabei von den ursprünglichen 12% auf 46%.


Stirrer

Der ist Stirrer ist ein Rührer in Stabform, den Barkeeper zum Aufschlagen von Milch oder Sahne für Cocktails, wie z. B. den White Russian, verwenden. Man kann Varianten angetrieben durch eine Batterie oder ohne Stromquelle erwerben. Die elektrische Variante ist jedoch zu bevorzugen, da sie deutlich weniger Anstrengung abverlangt.


T

Tasting

Bei einem Tasting handelt es sich um eine Verkostung von Spirituosen, Wein oder anderen Genussmitteln, wie z. B. Lebensmittel wie Käse. Diese finden im professionellen Rahmen statt, werden aber auch für Neulinge und nicht Fachkundige angeboten.

Dabei kommen alle Sinne zum Einsatz. Nach dem Betrachten und riechen erfolgt die Geschmacksprobe, für gewöhnlich nach Zwischenspülung zur Neutralisierung der Geschmacksknospen. Tastings bzw. Verkostungen oder Degustationen können auch blind erfolgen.


Toasten

Bei der Herstellung von Bourbon kommen Fässer zum Einsatz, die vorher von innen ausgebrannt werden. Diesen Vorgang nennt man „toasten“. Die Lagerung in getoasteten Fässern verleiht dem Whiskey eine kräftige, intensive Farbe und seinen Charakter prägende Aromen. Beim Ausbrennen karamellisiert nämlich der natürliche Zucker des Holzes und wird an den Whiskey abgegeben.


Tresterbrand

Als Tresterbrand oder Tresterschnaps bezeichnet man eine aus vergorenem Traubentrester destillierte Spirituose . Die Trauben-Trester sind Rückstände der Herstellung von Wein – der Weinmaische. (z.B. Stängel, Schalen, Kerne). Der Grappa ist ein typischer „Trester“.


Trinktermperatur

Es gibt ein paar Empfehlungen bei welcher Temperatur man seine Spirituose genießen sollte: klare Destillate (z.B. ein junger Grappa) trinkt man bei Kühlschranktemperatur (8 – 10°C). Andere Destillate bei Zimmertemperatur und Edelbrände kann man sogar bei 15 – 18° C genießen. Wärmer sollte das Destillat aber nicht sein.


Tumbler

Ein Tumbler ist ein Whiskyglas mit einem schweren Boden und geringer Höhe. Der Begriff ist vom englischen Wort für taumeln, „to tumble“, abgeleitet.

Und tatsächlich konnte es bei der Urform des Glases durchaus vorkommen, dass genau das passierte. Denn der Boden war abgerundet, so dass das Glas umfiel, wenn man es aufrecht hinstellte.

Der Tumbler wird in der Regel für Spirituosen verwendet, die „on the rocks“, also mit Eiswürfeln genossen werden.


Tun

Die sogenannten Mash Tuns dienen in erster Linie zur Herstellung der Maische innerhalb eines Destillerie- oder Brauereibetriebs. Tun ist aber auch eine gängige Angabe für Mengen in der Spirituosenbranche. Das Fassungsvermögen eines Tuns beträgt ungefähr 1000 Liter.


U

Usige Beatha

Vom gälischen Wort für Lebenswasser, Uisge Beatha, leitet sich unser Wort Whisky ab. Übersetzt bedeutet der Begriff „Wasser des Lebens“.


V

V.S.O.P.

Die Abkürzung V.S.O.P. steht für „very superior old pale“ bzw. „very special old pale“ und ist eine Prädikatsbezeichnung für Cognac, Weinbrand oder Armagnac. Damit werden Produkte gekennzeichnet, die sich durch besonders hohes Alter und Qualität auszeichnen.

Varianten des Siegels sind:

  • V.O. (very old, „sehr alt“)
    Weinbrände mit einer Fasslreife von mindestens zwei Jahren
  • V.S.O.P. (very superior old pale, „ausgezeichnet, alt und blass“)
    Weinbrände mit einer Fassllagerung von mindestens vier Jahren
  • V.V.S.O.P. (very very superior old pale, dt. „ganz ausgezeichnet, alt und blass“)
    Lagerungszeit von mindestens fünf Jahren

Vatted Malt

Beim Vatted Malt handelt es sich um einen Blend aus Malt Whiskys zweier verschiedener Brennereien. Früher gebrauchte man den Ausdruck „Pure Malt“ für einen Verschnitt solcher Art.


Verschlussbrennerei

In einigen Brennereien sind die Anlagen durch Plomben verschlusssicher gemacht. Das unterscheidet sie von den sogenannten Abfindungsbrennereien. Jeder produzierte Liter Alkohol wird durch eine Zähl-Uhr erfasst, wodurch „Schwarzbrennerei“ zu einem Ding der Unmöglichkeit wird.


Vintage

Vintage ist eine Jahrgangsbezeichnung, die z. B. Sherry, Portwein oder Weinbränden Verwendung findet. So handelt es sich bei einem Vintage Port beispielsweise um einen lange gelagerten Portwein, der in dieser Reifestufe zu einem der geschmacklich vielseitigsten und langlebigsten Weine gehört.


Volumenprozent

Das ist die Maßeinheit für die in alkoholischen Getränken enthaltene Menge an reinem Alkohol. (Vol. %)


Vorlauf

Das zu Beginn der Destillation entstehende Destillat nennt man Vorlauf. Dieser enthält besonders viel von dem für uns schädlichen Methanol sowie andere unverträgliche, leichtflüchtige Substanzen. Der Geruch ist stechend scharf und unangenehm. Das Herzstück (oder Mittellauf), welches den genussfähigen Brand ausmacht, folgt unmittelbar auf den Vorlauf.


Vorlaufton

Hierbei handelt es sich um einen Spirituosenfehler, der durch einen Fehler während des Destillationsvorgangs begründet ist. Durch die fehlerhafte Abtrennung leichtsiedender Komponenten wird das Aroma durch einen stechenden, chemisch anmutenden Geruch (Klebstoffgeruch) zerstört.


W

Wash Still

Bei der Wash Still handelt es sich um eine Brennblase aus Kupfer, die vor allem in der Whisky-Produktion Verwendung findet. Ihre Aufgabe ist die Destillation des Washs (Bier, die fermentierte Würze). Die daraus gebrannte Spirituose hat einen Alkoholgehalt von bis zu 25% Vol. Alkohol und wandert anschließend in die Spirit-Still. Eine Wash Still kann bis zu 30.000 Liter fassen. Das Fassungsvermögen ist meist auf das der Gärbehälter (Washbacks) angeglichen.


Weinbrand

Als Weinbrand bezeichnet man Spirituosen aus einem Weindestillat – die ältesten Spirituosen der Welt.


Whisky

Whisky wurde viele Jahre als „aqua vitae – Wasser des Lebens“ bezeichnet und hat einen langen geschichtlichen Hintergrund. Vereinfacht gesagt handelt es sich hierbei um eine durch Destillation aus Getreidemaische gewonnene und mindestens drei Jahre im Holzfass gereifte Spirituose. (Ein richtig guter Whisky wird meist viel länger gelagert!) Der Mindestalkoholgehalt liegt bei 40 Vol%. Doch was so kurz beschrieben werden kann, ist heute eine der komplexesten alkoholischen Spezialitäten.


Z

Zibartenbrand

Beim Zibartenbrand handelt es sich um einen Obstbrand aus dem Schwarzwald. Er wird aus der wildwachsenden Pflaumenart „Zibarte“ gewonnen. Liebevoll nennen ihn die Einheimischen auch „Zibärtle“. Ein Beispiel für den Zibartenbrand ist der Schladerer Obstbrand Raritäten-Zibärtle.


Zuckerkulör

Dieser geschmacklose Farbstoff (E 150) wird manchen Whiskys zur einheitlichen Färbung zugemischt. Die englische Bezeichnung ist „spirit caramel“. Durch die Zugabe verdunkelt sich die Flüssigkeit.