Likör – die süße Versuchung unter den Spirituosen

Die Bezeichnung “Likör” ist eine sehr weit greifende und recht oberflächliche Bezeichnung für eine Fülle von Spirituosen, die eigentlich unterschiedlicher kaum sein könnten!

Manche Liköre schmecken fruchtig, andere leicht herb, der nächste schmeckt ein bisschen “gesund” würzig nach Kräutern und wieder ein anderer schmeckt nussig, nach Kaffee oder gar nach Kuchen! Auch die Konsistenz reicht von klar bis cremig und zwar in allen Facetten.

Likör gibt es in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen von fruchtig bis herb-würzig – die Vielfalt kennt hier keine Grenzen!

Gedeckter Tisch

Die Geschichte des Likörs

Die Bezeichnung “Likör” ist eine sehr weit greifende und recht oberflächliche Bezeichnung für eine Fülle von Spirituosen, die eigentlich unterschiedlicher kaum sein könnten!

Manche Liköre schmecken fruchtig, andere leicht herb, der nächste schmeckt ein bisschen “gesund” würzig nach Kräutern und wieder ein anderer schmeckt nussig, nach Kaffee oder gar nach Kuchen! Auch die Konsistenz reicht von klar bis cremig und zwar in allen Facetten.

Auch wenn es mit großer Wahrscheinlichkeit mehr Freude bereitet, einen Likör zu trinken, kann es ja manchmal auch nicht schaden, etwas über die Dinge zu wissen, die man so konsumiert.

Stillleben mit Likör

Der Ursprung war ein medizinischer Gedanke

Wie in der Geschichte der Menschheit schon oft passiert, kommen wir manchmal rein zufällig zu einem höchst erfreulichen Ergebnis – so auch beim Likör. Zugegeben: ganz zufällig war das nicht, aber der erste Grundgedanke war zunächst medizinischer Natur und zielte nicht darauf ab, ein Genussmittel zu entwickeln.

Es war der Arzt und Pharmazeut Arnaldo von Villanova, der Ende des 13. Jahrhunderts in Frankreich (Montpellier) die Technik der Destillation nutze, um alkoholische Getränke zu erzeugen, die mehr Alkohol als Bier oder Wein enthalten. In diesen hochprozentigen Alkohol legte er (teilweise über Wochen) Heilpflanzen ein, um deren Wirkstoffe zu extrahieren.

Diese Technik – welche übrigens den Fachbegriff der Mazeration trägt – wird noch heute zur Herstellung von Likör angewandt!

Im Anschluss musste die Flüssigkeit noch ein- bis zweimal destilliert werden. Allerdings war das Endergebnis nicht sonderlich genießbar und deswegen gab Villanova Honig hinzu.

So ließ sich der Likör in Apotheken oder Klöstern problemlos als Heilmittel vertreiben

Likör in der Apotheke

Süßer Likör zum genießen

Relativ schnell kristallisierte sich aber heraus, dass diese Liköre so lecker sind, dass man nicht mehr warten wollte krank zu werden. Das Bedürfnis, Likör einfach zum Genuss zu trinken wuchs! Im 14. Jahrhundert wurde die Kombination aus Alkohol, Süße und bestimmten Aromen zunächst für die Oberschicht interessant. Nur sie konnten sich den Likör leisten, da Zucker sehr teuer und folglich nicht jedem zugänglich war. Mit dem Kolonialismus stand Zucker dann endlich allen zur Verfügung. Der Weg war von nun an offen für zahlreiche Likör-Kreationen aus fast allen erdenklichen Früchten und Kräutern.

Farmer mit Früchten

Was ist der Unterschied zwischen Schnaps und Likör?

Im Prinzip sind Liköre die Süßigkeiten unter den Spirituosen und genau dieser Punkt schweißt sie zusammen! Die Auswahl hierbei ist riesig – es gibt Likör Crèmes, Kräuterlikör, Fruchtlikör, Kaffeelikör, Honiglikör oder zum Beispiel Crème de Cassis.

Eine Spirituose wird als Likör bezeichnet, wenn ihr Zuckergehalt das Minimum von 100 Gramm pro Liter erreicht bzw. überschreitet. Das klingt nach viel Zucker? Definitiv, aber es gibt noch deutlich süßere Varianten! Ein Crème de Cassis kommt auf mindestens 400 g Zucker pro Liter – da steckt also mehr Zucker drin, als in so manchem Kuchen!

Der Alkoholgehalt ist hier – anders als bei einem klassischen Schnaps – wesentlich variabler aufgestellt. Er kann zwischen 11% und 55% Vol. liegen – wobei sich die meisten Liköre eher in einem Bereich von 15-35% Vol. einpendeln. Man könnte also sagen, dass ein Schnaps die alkoholische Basis für einen Likör ist. Der hohe Zuckeranteil macht aus dem Schnaps letztendlich einen Likör.


Wie wird Likör heute hergestellt?

Vom Grundsatz her bleibt es gleich: man braucht Alkohol, Zucker und einen „Aromaträger“ wie zum Beispiel eine Frucht um Likör herzustellen. Außerdem sollten alle Zutaten natürlich eine gute Qualität haben. Um eine etwas dickflüssige Konsistenz zu erzielen, kann man dem Likör übrigens Trockenglucose beimischen, ohne dass dieser zu süß wird. Die Konsistenz lässt also nicht zwangsläufig auf den Zuckergehalt rückschließen!

Ohne Alkohol wird es kein Likör

Bei der Herstellung von Likören handelt es sich im Prinzip um eine Weiterverarbeitung von bereits fertigen Destillaten, welche zum Beispiel mit Kräutern oder Früchten verfeinert werden. Die verwendete Spirituose bildet also die Basis für den Likör und es ist bei der Herstellung unter anderem zu beachten, dass sie auch im Geruch zum “Endergebnis” passt.  Es gibt Liköre auf verschiedenster Basis wie zum Beispiel:

Korb mit Früchten
Likör auf Whisky Basis

Likör-Basis: Whisky

Auch Whisky ist eine sehr gute Grundlage für einen schmackhaften Likör, welche mit Kräutern, Gewürzen oder Sahne verfeinert wird. Einer der bekanntesten irischen Sahneliköre basiert auf Whisky, aber es gibt natürlich noch eine Vielzahl köstlicher Liköre, die ohne Sahne auskommen und mit Gewürzen oder Honig versetzt werden.
Neugierig? Wir haben auch Likör aus Irland in unserem Angebot!

Likör auf Rum Basis

Likör-Basis: Rum

Rumliköre sind besonders beliebt unter den ohnehin schon süßen Likören. Rum bringt von Natur aus bereits eine leichte Süße mit (was daran liegt, dass er aus Zuckerrohrsaft oder Melasse gewonnen wird) und wird geschmacklich gerne mit Komponenten wie Vanille, Schokolade, Kaffee, Honig oder weihnachtlich anmutenden Gewürzen kombiniert. Im Ergebnis erhält man dann zum Beispiel Honiglikör, Kaffeelikör oder Schokoladenlikör, welche sich wie eine süße Nachspeise genießen lassen.

Likör auf Vodka Basis

Likör-Basis: Vodka

Da ein Nachklang von Rum oder Whisky aromatisch nicht immer ins Bild passt, basieren einige Liköre auf Wodka, da dies meist eine recht neutrale Spirituose ist, welche den Fruchtaromen mehr Raum gibt.

Likör Aromen

Likörherstellung mit Sirup und Aromen

Nicht alle Schöpfer von Likör nutzen heute noch die Mazerationstechnik. Moderne Liköre bestehen aus einer Mischung von Fruchtsirup, Aromen, Alkohol, Zucker und Wasser. Zum Färben der Flüssigkeit werden sowohl natürliche als auch künstliche Farbstoffe zugesetzt. Warum? Die Mazeration braucht Zeit und Zeit ist Geld. Ist man allerdings bereit etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und in einen Likör aus einer kleineren Traditions-Brennerei zu investieren, erhält man Likör, für den Gewürze oder Früchte “eingelegt” wurden.


Wie kann man Likör trinken?

Wie man den Likör trinkt, hat natürlich etwas mit den ganz persönlichen Vorlieben zu tun. Allerdings gibt es bestimmte Likör-Sorten, wie zum Beispiel den Crème de Cassis, die aufgrund bestimmter Eigenschaften hauptsächlich für Cocktails verwendet werden. Der besagte Crème de Cassis ist so süß (400 Gramm Zucker je Liter), dass er pur nur sehr wenige Anhänger findet. Viele fruchtige Liköre werden gerne mit Prosecco, Sekt oder Wein gemischt und in der Welt der Cocktails wäre ohne die geschmackliche Vielfalt der Liköre nur sehr wenig los!

Aber natürlich kann man Likör auch pur trinken und genießen! Ob pur oder gemixt hängt lediglich von den persönlichen Vorlieben, aber auch von aktuellen Trends ab.


Cocktails mit Likör

Sex on the Beach