Aye, Aye, Kapitän und Mon Dieu! – Der Plantation Rum XO 20th Anniversary

Denkt man an Rum, kommen einem sofort die Namen Kuba und Jamaika in den Sinn. Die Ursprünge des Rums liegen auch auf der Insel Barbados. Wir stellen euch ein Meisterwerk der Brennkunst des Eilands vor. Der Plantation Rum XO 20th Anniversary ist vielerlei Hinsicht besonders, geschmacklich, vor allem aber durch Art und Ort der Lagerung. Er mag ein Kind der Karibik sein, reift jedoch erst in Frankreich zu wahrer Größe heran.

Zum Lohn für seine Qualität sammelte er bereits ähnlich viel Gold wie der legendäre Captain Blackbeard. So gewann er den Quality Award Gold in der International Wine & Spirits Competition 2012, Gold im Jahr 2015 beim Miami Rum Festival und erreichte satte 94 Punkte bei der Ultimate Spirits Challenge 2015.

Barbados – die heimliche Wiege des Rums

Sonnenschutz auftragen, Totenkopfflagge gehisst, wir stechen in See! Barbados ist die östlichste der zu den kleinen Antillen gehörenden Inseln im karibischen Meer. Bei einer Durchschnittstemperatur von 26° und meist strahlendem Sonnenschein sind Kopftuch und ein brustfreies Hemd in jedem Fall von Vorteil. Dazu gehört selbstverständlich auch eine Buddel Rum!

Mit der Übernahme der Insel durch die Engländer im Jahre 1625 und deren Besiedlung schlug die Geburtsstunde des Rums auf Barbados. Zuckerrohr, angebaut zur Verschiffung ins vereinigte Königreich, stellte lange Zeit das wichtigste wirtschaftliche Standbein dar. Über die Insel verteilten sich zahlreiche Destillerien. Doch heutzutage verdrängen Tourismus und Erdöl-Förderung vor der Insel das Zuckerrohr.

Die Rums, die Bestandteil des XO 20th Anniversary werden, stammen ohne Ausnahme von Barbados und sind zwischen 12 und 20 Jahren alt. Bei allen bildet die Melasse des Zuckerrohrs die Basis zur Herstellung. Der Fermentationsprozess variiert zwischen drei und fünf Tagen. Es kommt sowohl das Pot-Still, wie auch das Column-Still Verfahren zur Anwendung.

Lagern wie Gott in Frankreich – Die Veredelung im Maison Ferrand

Anlass zur Gründung des Hauses Cognac Ferrand war das Treffen zwischen Alexandre Gabriel und der Familie Pierre Ferrand im Jahre 1989. Der Cognac-Visionär Gabriel strebte eine Produktion abseits des Massenmarkts an. Dementsprechend setzte er auf traditionelle, artisanale Methoden.

Neben dem Cognac, der das hohe Ansehen des Anbaugebiets Grand Champagne festigt, beschäftigt man sich bei Ferrand mit der Herstellung von Spirituosen anderer Gattungen. Dazu gehört die Veredelung bester karibischer Rumsorten in hochwertigen Blends.

Im Chateau de Bonbonnet lagern die zu vermählenden Rums in unterschiedlichen Fassarten. Dazu gehören Cognacfässer, Bourbonfässer und neue Fässer aus Weißeiche. Die Reifezeit variiert zwischen zwei und zehn Jahren.

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Gehen wir nun endlich dem flüssigen Präsent an die Aromen. Das Bouqet betört mit viel Süße und einer vollen Breitseite Vanille. Darunter mischen sich allerdings auch unangenehme, chemische Anklänge.

Anfangs bleiben die Vanillenoten am Gaumen kleben wie der Riesenkrake am Bug. Allmählich werden sie von Lakritznoten verdrängt . Der Körper ist komplex, aktiv, intensiv, beißend. Zum Finish bieten säbelscharfe Pfeffernoten eine feine Abwechslung. Ob das die geschmackliche Schatzkiste öffnet, überlassen wir dem Urteil des Genießers.

Wir Landratten würdigen die Extravaganz und den Hauch französischer Noblesse. Dennoch leckt der flüssige Sonnenbrand etwas im Gesamtbild. Das Piratenleben ist kein langweiliges. So manch einen gestandenen Seebären mag er animieren, eine Flasche davon in der Kajüte zu verstauen.